Nehmen Sie den Porsche Design Chronograph 1 Utility LE auf eine Fahrt

Tigerbisse töten, aber Murmeltierbisse sind nur ein bisschen nervig. Porsche Design beschloss, einen Militärchronographen der 1970er Jahre neu zu interpretieren und ihn friedlicher und ziviler zu positionieren. So machte der ursprüngliche Tigerkopf der US-Luftwaffe einem schreienden Murmeltier Platz. Das mittelgroße Nagetier wird im Pinzgau, Österreich, „Mankei“ genannt. Mankei ist auch der Name von Ferdi Porsches Treffpunkt für Autoliebhaber, der an der Großglockner-Hochalpenstraße in der Nähe des Studio F. A. Porsche liegt. Um auf die neue Uhr zurückzukommen (etwas, das immer etwas schwierig ist, wenn man über Porsche Design spricht): Sie besteht aus Titankarbid und hat den Spitznamen Military hinter sich gelassen und sich stattdessen dem freundlicheren Namen Utility zugewandt. Ich habe mit dem Porsche Design Chronograph 1 Utility LE eine Spritztour gemacht.

Es begann in den 1970er Jahren mit einem 38-mm-Militärchronographen aus Stahl mit mattschwarzer PVD-Beschichtung und gipfelte im Chronograph 1 Utility LE in einem 42,7 × 15,5 mm großen Titankarbidgehäuse mit einer Länge von 48 mm von Bandanstoß zu Bandanstoß. Das sind zwar keine riesigen Ausmaße, aber da die Uhr mit einem Bund-Armband ausgestattet ist, hat sie eine unbestreitbare Präsenz. Da das Armband außerdem mit einer Doppelfaltschließe geschlossen wird, sitzt der Porsche Design Chronograph 1 Utility LE oben und unten am Handgelenk Mehr Info.

Porsche Design Chronograph 1 Utility LE: Verklebung mit Bundarmband
Dass der Porsche Design Chronograph 1 Utility LE durch das Bundarmband hoch sitzt, ist keine Beobachtung, die zu einer negativen Bemerkung führen sollte. Bund-Armbänder, benannt nach der Bundesrepublik Deutschland, dem Land, das sie an seine Militärflieger ausgegeben hat, sind Bänder mit einer zusätzlichen Schicht unter dem Gehäuse, um das Handgelenk zu puffern. Diese Schicht schützt die Haut vor einem temperaturempfindlichen Uhrengehäuse aus Metall, das zu Verbrennungen oder Erfrierungen führen kann. Ein Bundarmband hält außerdem Schweiß vom Gehäuse und im schlimmsten Fall auch vom Uhrwerk fern und verhindert so mögliche Korrosion.

Bei der allerersten Version in den 1970er Jahren hatte die mattschwarze Beschichtung des Gehäuses eine Funktion; Es war entspiegelt, was beim Fliegen eines F-104 Starfighter oder eines F-4 Phantom im Dienst der westdeutschen Bundeswehr oder der US-Luftwaffe wichtig war. Die Originaluhren hatten außerdem ein rotes kreisförmiges „3H“-Symbol auf dem Zifferblatt als Zeichen dafür, dass das Wasserstoffisotop Tritium als Leuchtstoff verwendet wurde. Dieses radioaktive Material wird nicht mehr verwendet und Super-LumiNova ist an seine Stelle getreten. Beim Chronograph 1 Utility LE handelt es sich um blau leuchtendes Super-LumiNova. So wie der Tiger durch ein Murmeltier ersetzt wurde, machte auch das „3H“-Symbol etwas anderem Platz. Im Sinne des alten Symbols erscheint das „TiC“-Logo. „TiC“ steht für Titankarbid, das Material, aus dem das Gehäuse gefertigt ist.

Inspektion des Gehäuses des Chronograph 1 Utility LE
Das Gehäuse aus Titankarbid ist sehr interessant, besonders wenn man es aus der Nähe betrachtet. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein mattes, sehr dunkelgraues Keramikgehäuse. Doch wenn man sich das Material genauer anschaut, dessen Leichtigkeit und Kratzfestigkeit weitaus höher sind als bei der Original-Stahluhr und der schnell verschleißenden Beschichtung, entdeckt man eine Textur, die fast wie Beton aussieht. Das Titankarbid scheint porös, nicht ganz glatt und an manchen Stellen sogar etwas rau und schlecht verarbeitet zu sein.

Der Bundriemen ist der dominierende Faktor
Mit seinen geraden Linien und den abgerundeten Laschen strahlt das matte Gehäuse schnörkellose Funktionalität aus. Und das Zifferblatt auch. Die leuchtend orangefarbenen Zeiger, die mit der Chronographenfunktion verbunden sind, fallen zwar auf, aber das liegt nur daran, dass sie besser ablesbar sind, und nicht aus dekorativen Gründen. Der Bund-Riemen ist zwar ursprünglich funktional, aber eine andere Geschichte. Es ist die Doppelfaltschließe aus Titan und Stahl mit schwarzer Titankarbidbeschichtung und glasperlengestrahlter Oberfläche, die das Instrumentenarmband übermäßig kompliziert macht, um es luxuriöser zu machen.

Tatsache ist, dass der Chronograph 1 Utility LE einen Luxuspreis von 11.950 € / 13.000 US-Dollar hat und Porsche Design (wie auch viele andere Marken) der Meinung ist, dass eine Uhr dieser Preisklasse eine Faltschließe verdient, weil die Verbraucher dies so sehen es als Luxusmerkmal.

Aber ein Bund-Riemen ist keine Luxuskomponente; Es ist funktional und nützlich. Abgesehen von der historischen Diskrepanz verursacht die Tatsache, dass der Chronograph 1 Utility LE jetzt sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite sperrig ist, ästhetische und funktionale Probleme.

Auf der Oberseite des Handgelenks ist das Gehäuse mit einer Lage schiefergrauem Bundarmband (aus dem gleichen Leder, das Porsche für seine Autositze verwendet) 16 mm dick. An der Unterseite des Handgelenks ist die Faltschließe 10,5 mm dick. Eine einfache Dornschließe wäre nicht nur dünner, einfacher und einfacher anzulegen, sondern auch angenehmer zu tragen, obwohl Komfort nicht ganz objektiv ist. Auch eine Dornschließe würde eher den militärischen Ursprüngen und dem neuen Namen „Utility“ auf dem Zifferblatt entsprechen. Wenn Sie mich fragen, gibt es nichts Nützlicheres als eine Dornschließe.

Die Kraft im Inneren
Die Zifferblattanordnung erweckt den Eindruck, dass sich im 100 m wasserdichten Gehäuse ein Valjoux 7750 befindet. Aber das gibt es nicht. Das Automatikwerk im Inneren der Uhr ist ein COSC-zertifiziertes 4-Hz-Kaliber Porsche Design Werk 01.240 mit 48 Stunden Gangreserve. Dieser Chronograph mit Flyback-Funktion basiert auf der klassischen und bewährten Valjoux-Architektur und wurde gemeinsam mit Concepto aus der Schweizer Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds entwickelt.

Das Layout ist klassisch und komfortabel, mit einer Tages-/Datumsanzeige bei 3 Uhr. Dies ist das Zifferblattdesign, mit dem ich uhrmacherisch aufgewachsen bin, und es passt perfekt zu den Ursprüngen der Uhr. Obwohl das Zifferblatt mit seinen Logos über und unter den Tages- und Datumsanzeigen ziemlich vollgestopft ist, ist es auch ein sehr vertrauter Anblick und die Lesbarkeit ist großartig. Auch zum „Pusher-Feeling“ gibt es nichts Neues oder Erschreckendes zu berichten. Das Betätigen der Drücker führt zu einer sofortigen Reaktion mit einem schönen mechanischen „Klick“, der sich solide anfühlt und Vertrauen schafft.

Noch ein Murmeltier und noch ein Riemen
Wie bereits erwähnt, verwendet diese Uhr ein Titankarbidgehäuse. Diese Legierung wird auch bei der Herstellung von Schneidinstrumenten, Schleifstahllagern und verschleißfesten Werkzeugen verwendet. Der solide verschraubte Gehäuseboden besteht jedoch aus „nichtkarbidem“ Titan mit einer mattschwarzen Beschichtung. Darauf befindet sich eine Gravur des schreienden Murmeltiers, die auch auf dem Zifferblatt erscheint, sowie der Schriftzug „1 Utility Edition“ und die einzigartige Nummer der Uhr „XXX/250“. Bemerkenswert ist, dass die Uhr auch mit einem extra weißen Textilarmband ausgestattet ist. Leider war dieser Riemen für mich nicht zum Ausprobieren verfügbar. Das „Wechselarmband-System“, wie Porsche Design es ausdrückt, hätte einen einfachen Austausch des Bund-Armbands mit Faltschließe ermöglicht. Leider hat mich dieser Verschluss umso mehr genervt, je länger ich den Chronograph 1 Utility LE trug.

Und da haben Sie es. Als ich den Chronograph 1 Utility LE zum ersten Mal sah, nachdem er im Büro angekommen war, dachte ich: „Wow!“ Es war tatsächlich eine anfängliche Reaktion, aber meiner bescheidenen Meinung nach ist diese Porsche Design eine sehr cool aussehende Uhr. Die Farbgebung und der Bund-Riemen sehen in den Augen von jemandem großartig aus, der sofort an Düsenjäger aus den 1970er und 1980er Jahren denkt. Leider stellte ich fest, dass das Tragen nicht 100 % zufriedenstellend war, da die Riemenanordnung nicht gut mit meinem Handgelenk zusammenspielte.

Unerledigte Aufgabe
Hinzu kommt die etwas raue Optik des schiefergrauen Titankarbid-Gehäuses. Morgans Fotos zeigen eine poröse Oberfläche, die ebenfalls etwas mehr Liebe und Pflege zu benötigen schien – nämlich die Endbearbeitung. Allerdings hatte die Uhr an meinem Handgelenk die Nummer 000 und entsprach möglicherweise nicht den Produktionsstandards. Die Zahl 000 hatte auch nicht die blaue Samstag/Saturday-Anzeige, die die Uhr auf der Porsche Design-Website hat. Stattdessen stand nur „Samstag“ in weißer Schrift.

Das etwas rau wirkende Gehäuse passt nicht zum Preis von 11.950 € / 13.000 US-Dollar. Darüber hinaus schießt das (für mich) unbequeme Bundband mit seiner dicken Doppelfaltschließe über sein Ziel hinaus. Ja, viele Leute denken, dass eine Faltschließe ein Zeichen von Luxus ist. Aber es steht auch im Widerspruch zu den praktischen Ursprüngen des bereits prominenten Riemens mit seiner zusätzlichen Schicht. Wenn Sie jedoch bereit sind, viel Geld für einen modernen Chronographen im Pilotenstil mit einer interessanten Geschichte auszugeben, könnte dies die richtige Uhr für Sie sein. Sie wird sich definitiv von den Fliegeruhren anderer Hersteller abheben.

Uhrenspezifikationen
MARKE
Porsche design
MODELL
Chronograph 1 Utility – Limitierte Auflage
WÄHLEN
Mattschwarz mit weißen Markierungen, aufgemalten Super-LumiNova-Indizes, Tages-/Datumsfenster, vertieften Hilfszifferblättern und „Mankei“- und „TiC“-Logos
GEHÄUSEMATERIAL
Titankarbid mit perlgestrahlter Oberfläche
GEHÄUSEABMESSUNGEN
42,7 mm (Durchmesser) × 48 mm (Lasche an Lasche) × 15,5 mm (Dicke)
KRISTALL
Saphir
Gehäuserückseite
Titan, einschraubbar
BEWEGUNG
Porsche Design Werk 01.240: Flyback-Chronograph auf Valjoux 7750-Basis, COSC-zertifizierter Chronometer, Automatik und Handaufzug, Frequenz 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 48 Stunden Gangreserve, 25 Steine
WASSERBESTÄNDIGKEIT
10 Geldautomaten (100 m)
GURT
Graues Bundarmband aus Porsche-Fahrzeugleder mit mikroverstellbarer Faltschließe aus Titan/Edelstahl und Schnellverschlussknöpfen. Zusätzliches weißes Textilband im Lieferumfang enthalten.
FUNKTIONEN
Uhrzeit (Stunden, Minuten, kleine Sekunde), Wochentag, Datum und Flyback-Chronograph (12-Stunden- und 30-Minuten-Zähler, Zentralsekunde)
PREIS
11.950 € / 13.000 US-Dollar
BESONDERE HINWEIS(E)
Limitiert auf 250 Stück

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