Wenn man das 190-jährige Erbe von WOLF auf ein einziges Wort reduzieren kann, dann ist es Präsentation. Natürlich ist Präsentation das A und O für einen der weltweit führenden Hersteller von Uhrenbewegern, Uhrenboxen und Schmuckschatullen, aber dieses Wort trifft ebenso gut auf den derzeitigen Chef der Marke, Simon Wolf, zu. Als fünfte Generation der stolzen, in Familienbesitz befindlichen Marke, deren Geschichte bis ins Jahr 1834 zurückreicht, hat Simon Wolf eindeutig ein ernstes Erbe zu wahren, aber er und der Rest des Teams bei WOLF scheinen die Herausforderung, dieses traditionelle Markenzeichen zu bewahren, mit Showtalent und Flair anzugehen. Am 4. Juni 2024 stellte die Marke dieses Gespür für Präsentation auf die Probe und feierte ihr 190-jähriges Jubiläum, indem sie Einzelhändler, hochkarätige Sammler und Medien aus der ganzen Welt für einen ganzen Tag voller Veranstaltungen, großer Enthüllungen und erstklassiger Uhrenbeobachtungen nach London brachte.
Die erste Feierlichkeit an diesem Tag war für WOLF die große Eröffnung des allerersten Einzelhandelsgeschäfts der Marke im Einkaufsviertel Seven Dials im angesagten Londoner Stadtteil Covent Garden. Da die fast zweihundert Jahre alte Marke zum ersten Mal einen unabhängigen Einzelhandelsraum unter ihrem eigenen Namen aufgebaut hat, bietet sich hier die Möglichkeit für neue Präsentationsformen, und der gepflegte, frisch dekorierte Ausstellungsraum präsentiert WOLFs breite Produktpalette, von riesigen, mit Uhrenaufziehern ausgestatteten Tresoren für 16 Uhren bis hin zu zarten, fein bestickten Reiseschmuckbeuteln. Es ist eine schwierige Herausforderung, einen eigenständigen Einzelhändler für Produkte zu schaffen, die ausschließlich zum Aufbewahren, Tragen und Aufziehen anderer Gegenstände gedacht sind, aber WOLF wird dieser Herausforderung mit angemessen luxuriösem Flair gerecht Mehr Info.
Natürlich wurden die wahren Schnörkel für den Abend aufgespart, als die Marke das opulente, geschichtsträchtige Royal Opera House in Covent Garden als Bühne für eine aufwendig inszenierte Gala mit Abendgarderobe nutzte. Im Veranstaltungsbereich waren fünf kunstvoll verzierte Nischen verteilt, von denen jede eine andere Generation in der Geschichte von WOLF mit einem entsprechenden neuen Erinnerungsprodukt repräsentierte.
Den Auftakt machte die WOLF Silver Legacy Box, eingebettet in eine Nachbildung der Silberschmiedewerkstatt des Firmengründers Philipp Wolf I in Hanau, Deutschland. Mit einer einfachen, polierten Oberfläche mit Nagellack und dem WOLF-Wappenlogo auf dem Deckel ist diese kombinierte Uhren- und Schmuckschatulle die schlichteste und klassischste der Kollektion, mit einer Textur und einem Stil, die an die Omega Constellation-Präsentationsboxen der 50er Jahre erinnern. Die folgende Präsentation, die einem belebten Bahnsteig nachempfunden ist, erinnert an Ida Wolf, die das Geschäft nach Schweden verlegte und seinen Schwerpunkt auf Schmuckschatullen stark erweiterte. Die Ida-Schmuckschatulle soll ihre Ära mit der dezenten Klasse des 19. Jahrhunderts einfangen und besteht aus olivgrünem Segeltuch, akzentuiert durch dunkelbraunes Leder und Messingbeschläge. Auf der moderneren Seite zollt eine Wohnzimmernische im Stil der 70er Jahre der Amtszeit von Philipp Wolf IV Tribut. Die dazugehörige Herrenuhr und Schmuckschatulle von Philipp spiegelt das unkonventionelle Flair dieser Ära wider, mit tief burgunderfarbenem veganen Leder, akzentuiert durch cremefarbenes Nubukleder, einer übergroßen polierten Schließe und einem geschwungenen, beidseitig aufgebrachten „P“-Monogramm auf dem Deckel. Ein sauberer, vollständig monogrammierter Bereich beherbergte das Erinnerungsstück des aktuellen Chefs Simon Wolf, den Earth Watch Winder. Als Anspielung auf das aktuelle Engagement der Marke für Nachhaltigkeit ist die glatte olivgrüne Außenseite des Earth Watch Winders mit Apfelhautleder überzogen, während die Innenseite aus passendem recyceltem Satin-Jacquard besteht, der mit einem sich wiederholenden WOLF-„W“-Monogrammmuster aus glänzendem Goldfaden bestickt ist. Diese Uhrenbeweger zeigen auch den Hightech-Ansatz der Marke in Bezug auf Uhrenbeweger und verfügen über Bluetooth-Konnektivität, vollständige mobile Steuerung und anpassbare Programmierung. Das Highlight des Abends war jedoch die riesige Schmuckschatulle an einem Ende des Raumes. Mit dem Drehen einer massiven Taste erklangen die Klänge von Tschaikowskis berühmtem „Schwanensee“, und der Deckel öffnete sich und enthüllte Simon Wolf selbst, der im Stil der klassischen Spieldosen-Ballerina unter der Schachtel hervorstieg. Der ehemalige WOLF-Chef Philipp Wolf III war der eigentliche Erfinder der Schmuckschatulle mit Ballerina-Spieluhr, und dieser kulturelle Meilenstein bildete das Herzstück der Gedenkbemühungen von WOLF. Natürlich spiegelt die neue hölzerne Schmuckschatulle mit Spieluhr „Ballett“ dieses menschengroße Prachtstück wider, mit einem reich bestickten und verspiegelten Deckelfutter, tiefblauen Innentaschen aus Ultrasuede und einer Außenseite mit Holzeinlegearbeiten.
Angesichts der Länge und Breite der Gästeliste für beide Veranstaltungen ist es keine Überraschung, dass die anwesenden Uhren genauso spektakulär waren wie die Feierlichkeiten selbst. Von klassisch eleganten Optionen wie einer Vintage-Dreizeigeruhr von Wempe aus den 60er-Jahren bis hin zu einer modernen Breitling Chronomat Automatic GMT und der selten gesehenen Tudor Black Bay Bronze Bucherer Blue war die Uhrenauswahl bei beiden Feierlichkeiten vielseitig, durchdacht und im Allgemeinen alles andere als offensichtlich. Simon Wolf selbst stach in dieser Hinsicht besonders hervor, indem er eine markante antike Einzeigeruhr von Hermès in Gold an einem olivgrünen NATO-Armband trug. Ich persönlich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, bei einer Black-Tie-Party in London einige persönliche Fantasien auszuleben, und so begleitete mich meine persönliche Omega Seamaster Professional 300M 2200.80.00 „Casino Royale“ am Handgelenk. Weitere Highlights waren eine beliebte Laurent Ferrier Galet Square Boréal am Handgelenk des Analog/Shift-Gründers (und ehemaligen aBlogtoWatch-Mitarbeiters) James Lamdin. Insgesamt waren an den Handgelenken der Besucher weniger Gegenstände aus der „Checkliste für einen luxuriösen Lebensstil“ zu sehen als man erwarten würde. Stattdessen war bei den Teilnehmern eine echte Liebe zu Uhren und ein umfassendes Wissen deutlich zu erkennen.
Ob in der Boutique, bei der Gala oder an den Handgelenken der Anwesenden – Simon Wolf und das WOLF-Team sorgten mit einer Präsentation, einem Spektakel und echter Begeisterung für die Feierlichkeiten zum 190-jährigen Jubiläum. Auch wenn es nicht leicht ist, an die fast zweihundert Jahre alte Tradition des Familienunternehmens anzuknüpfen, scheint die Zukunft dieser traditionsreichen Luxusmarke in besten Händen zu sein.